Historie

Die Geschichte von Bad Doberan wurde geprägt von der Gründung des bedeutendsten Zisterzienserkloster in Europa im Jahr 1171, einer Perle der Mecklenburgischen Backsteingotik, größter Dom der Herzöge von Mecklenburg/Schwerin mit seinem prachtvollem „Münster“ als mittelalterliche Grablege.

Dieser klösterlichen Tradition folgend besuchten seit dem ausgehenden Mittelalter die Herzöge die Ahnen und Herrscher und Könige der Region im Doberaner Münster und verbanden dieses mit einem jeweils längeren Sommeraufenthalt in Doberan, zunächst mit Anreisen aus dem schönen Ludwigsluster Schloss.

Eingebettet in eine eiszeitlich geformte wunderschöne Landschaft am Rande des Hügelzuges „Die Kühlung“, nahe dem Meer und umgeben von alten Buchenwäldern gewährte Doberan schon seit dem frühen Mittelalter beste Bedingungen für ein friedvolles und gesundes Leben, das auch den mecklenburgischen Herzogen nicht verborgen blieb.

Mit Beginn der Neuzeit nach der französischen Revolution und der Abkehr vom Absolutismus‚ der sich in Mecklenburg aufgrund der Ständeherrschaft sich nie durchsetzen konnte, zog es die Herzöge für immer längere Zeiten im Sommer an die Gesundheit versprechende Ostsee und führte zur Entwicklung der herzoglichen Sommerresidenz in Doberan.

Angeregt durch den Leibarzt Prof. Dr. Vogel, der bereits die englischen Seebäder besucht hatte, machte sich der Herzog mit all seinen Leibärzten, Conducteuren und Baumeistern an der Ostseeküste auf die Suche nach dem besten Standort für das erste deutsche Seebad.

Fündig wurde man vor den Buchenwäldern von Doberan am „Heiligen Damm“, der im Mittelalter einer Sturmflut trotzte und errichtete dort in sukzessiven Schritten das erste deutsche Seebad am heiligen Damm von Doberan, das bald regen Zuspruch fand, zumal der Herzog dem Baden zugeneigt war.

So entwickelte sich im Doberaner Ortsteil am heiligen Damm eine Sommerfrische, die von allen Gästen des Herzogs sehr begrüßt wurde, hatte man doch so die Gelegenheit, seiner fürstlichen Hoheit unkonventionell Gesellschaft leisten zu können.

Für diese Logiergäste wurde 1795 das erste deutsche Hotel an der Ostseeküste, das Logierhaus zu und in Doberan vom bekannten Baumeister, von Seydewitz, in spätklassizistischer Form errichtet.

Diesem herzoglichen Logierhaus folgten dann in den folgenden Jahrzehnten die bekannten weiteren herzoglichen Bauten und Palais entlang der Flaniermeile am „Kamp“ einer schönen Parkanlage, die selbstredend auch zwei chinesische Pavillons erhielt.

Man logierte hochherrschaftlich im Logierhaus mit allen Annehmlichkeiten bis hin zum Amüsement im eingerichteten Spielsalon, der „Goldbank“‚ traf sich zu opulenten Festmahlen im Empire-Festsaal des Salongebäudes gleich nebenan und genoss so als herzogliche Gäste die Sommerfrische, Feld, Wald und Wiesen und die Ostsee zum Bade.

Damit war die Grundlage gelegt für ein sommerliches Stelldichein des deutschen und europäischen Hochadels, die sich in Doberan beim Herzog im Logierhaus oder auch in den zunehmenden Übernachtungsmöglickeiten und Badehäusern oder auch im Kursaal am Heiligen Damm trafen. So haben sich auch im Logierhaus bis heute eine große Zahl prominenter Gäste eingefunden, deren Namen und Herkunft in den vorhandenen alten Logierbüchern nachzulesen sind.

Verwandt mit dem preußischen Königshaus und mit anderen Herrscherhäusern bis hin zum russischen Zaren haben viele herrschaftliche Häupter in den Zimmern und Suiten des Palais am Kamp logiert.

Eine große Anzahl von Künstlern und Prominenten fand hier im Logierhaus Ihre angemessene Bleibe, so auch in jüngster Zeit neben der Niederländischen Königin, den zahlreichen Prinzen von Preußen bis hin zum englischen König und deutschen Kaiser. Auch der bekannte Humorist Victor von Bülow würdigte das Logierhaus mit einem Eintrag im Gästebuch mit „Gute Küche/Gute Suppe“.

Wir sind herrschaftlich vorbereitet für die nächsten Jahrzehnte!